Statue Gerechtigkeit

Weißt du, wer du in Christus bist?

Jürgen Ferrary
18. März 2025

Nach einem Gottesdienst, in dem ich predigen durfte, kam ein junger Mann auf mich zu. Schon an seinem Gang sah ich, dass eine schwere Last auf seiner Schulter lag. Er bat mich um ein Gespräch und schüttete mir in den folgenden Minuten sein Herz aus. Dieser Mann hatte wirklich Mist gebaut und litt darunter sehr.
Die Schuld, die ihn belastete, hatte ihn fest im Griff. Morgens, wenn er aufstand, fühlte er sie, sie machte ihn regelrecht depressiv, wenn er durch seinen Alltag ging, und abends schlief sie mit ihm ein und bescherte ihm schlechte Träume. Lebensqualität? Fehlanzeige. Freude im Leben? Mit seinem Fehltritt verflogen.

Und dass dieser Mann keinen Frieden im Herzen hatte, brauche ich, denke ich, gar nicht erst zu erwähnen. Nun hatte ich in meiner Predigt gerade Worte von Paulus zitiert: „Den, der von keiner Sünde wusste, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden“ (2. Korinther 5,21 NGÜ).

Und genau das hatte den jungen Mann berührt. „Was bedeutet das denn für mich?“, fragte er. Und vielleicht fragst du dich das auch. Was bedeutet es, dass du vor Gott gerecht gesprochen wurdest, dass du so gerecht vor ihm stehst, dass er dich sogar Gerechtigkeit nennt?

Es bedeutet erst einmal den Wechsel von deinem Status. Das ist ein Geschenk, das ich mir nicht verdienen kann. Gott spricht dich gerecht, das heißt, er spricht quasi einen rechtlichen Erlass, mit dem er einen Menschen, der Schuld auf sich geladen hat, als schuldlos und gerecht erklärt.

Gott beugt damit nicht sein Recht, Jesus bezahlt die Strafe für dich. Das hat er schon vor langer Zeit getan. Ich weiß, Bilder hinken immer, aber es ist so, als würdest du im Straßenverkehr etwas falsch machen und wärst erwischt worden.

Dabei spielt es keine Rolle, ob du bewusst gehandelt hast, weil du es einmal ausprobieren wolltest oder aus Versehen. Du stehst vor dem Richter, der dich von oben bis unten mustert, sich deinen Fall anschaut und dann ein gerechtes Urteil spricht. Aber er nimmt das Urteil dann auf sich – von der Geldstrafe über eventuelle Punkte in Flensburg bis hin zum Fahrverbot.

Du magst deinen Fauxpas noch in deinen Gedanken oder in deinem Herzen haben, wenn man aber einen Auszug aus dem Register anfordert, dann steht dort: „Ohne Eintrag!“ Du bist weiterhin ein unbelasteter Führerscheinbesitzer.

Du kannst wegen dieses Deliktes nicht mehr angeklagt oder erneut bestraft werden, denn du giltst als frei und gerecht. Die Gerechtsprechung bezieht sich auf unseren rechtlichen Status vor Gott. Wenn wir uns also weiterhin schuldig für etwas fühlen, was wir in unserem Leben falsch gemacht haben, wo wir falsch abgebogen sind oder schlechte Entscheidungen getroffen haben, da belasten wir uns selbst mit etwas, wovon wir lange freigesprochen wurden.

Warum ist das wichtig? Der Widersacher Gottes, den, den die Bibel den Teufel, den Diabolos nennt, will nicht, dass wir in Freiheit leben. Der hebräische Name heißt Satan, was übersetzt „Ankläger“ bedeutet. Er will und er wird uns immer wieder anklagen, damit wir nicht frei und stark als Kinder Gottes in dieser Welt leben, sondern schwach und mit hängenden Schultern uns lieber verstecken, weil das schlechte Gewissen uns auffrisst.

Egal, was du in deinem Leben ausgefressen haben magst – vor Gott bist du gerecht. Der Preis ist lange schon bezahlt. Du musst dieses Geschenk „nur“ annehmen. Das heißt nicht, dass du nicht Dinge hier auf Erden trotzdem in Ordnung bringen musst, aber wenn du dein Ja zu Jesus findest, dann bist du kein Schuldiger mehr, sondern ein Freigesprochener, kein Sünder, sondern ein gerechtes Kind Gottes.

Weißt du, wer du in Christus bist?

Sei gesegnet!

„Christ ist der Mensch, der sein Heil, seine Rettung, seine Gerechtigkeit nicht mehr bei sich selbst sucht, sondern bei Jesus Christus allein“ (Dietrich Bonhoeffer).

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